This is England

This is England

Nix hat er g‘nutzt, der Kurztrip nach London. Gewählt haben sie ihn mehrheitlich trotzdem wieder. Diesen verhaltensoriginellen Cameron.

Na gut, kann man nur froh sein, dass die Nationalisten von der Ukip nix zerrissen haben.

Darauf läuft‘s dann ja wohl hinaus, auch bei uns. Die schockstarren Schlafmützen der einstigen Großparteien, als das kleinere Übel. Im Vergleich zu NPD, AfD, FPÖ oder wie die jeweiligen Vertretungen der Zu-kurz-Gekommenen sich auch gerade nennen mögen.

Doch zurück nach London.

Der einstige durchaus charmante Grind von Soho ist schicken Fress- und Fetzentempeln gewichen. Gut, auch nix Neues.

Ist mir halt aufgefallen, weil für mich sonst London immer nur ein berufsbedingter Tagesausflug war. Die letzten fünfzehn, zwanzig Jahre.

Der Piccadilly Circus, eine fast verkehrsberuhigte Zone und die Fastfood-Kaschemmen, die dem damaligen Austauschschüler, der mit schlottrigen Knien die Reise in ein Land angetreten hatte, das für vieles nur nicht für seine Küche berühmt war, das Überleben gesichert haben, müssen wohl oder übel auf organic oder veggie umsteigen. Soll sein.

Nur der gute alte Pub scheint das zu bleiben, was er war. 

„Won’t get fooled again“ von The Who oder „This is England“ von the Clash. Gassenhauer von vor über 25 Jahren oder mehr. Die Begleitmusik zur ein oder anderen Pint of Bitter.

Da fährt man danach ganz entspannt zum Camden Market, übersieht die Myriaden an Touris und kauft sich im muffigen Keller eines stickigen Ladens eine Lederjacke. Die, die man sich damals nicht leisten konnte. Vor 25 Jahren oder mehr.

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