Rostfest

Rostfest

 

Rostfest. Was soll‘n das sein?

Rostfest. Ok, findet in dem Ort statt, in dem man vergeblich versucht hat mich zu domestizieren.

In Eisenerz. Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen. Nur Schneewittchen hat dort nie vorbei geschaut.

Da muss man dann auch ganz schnell weg von dort. So wie damals vor gefühlten hundert Jahren. Aber jetzt wieder retour. Rostfest.

Kids von überall her strömen into Ghosttown. Ganze Straßenzüge sind in dem Ort verlassen.

Sie dürfen sie bewohnen, für ein paar Tage.

Die pensionierte Restbevölkerung betrachtet‘s mit einer Mischung aus Argwohn - was sonst in einem obersteirischen Bergtal  -  und Amuesment.

Und hilft. Backt Kuchen, bringt Selbstgemachtes oder gleich mal den Schnapsvorrat vom unlängst verstorbenen Opa.

Dasselbe würden die da übrigens auch tun, wenn man ihnen fünfzig bis hundert Flüchtlinge schicken würde.

Tut aber niemand. Weil politisch nicht gewollt.

Wie gesagt, ganze Straßenzüge stehen leer, und im österreichischen Schandfleck Nummer 1 - nicht erst seit der jüngsten Flüchtlingswelle - in Traiskirchen müssen Kinder auf der Straße schlafen. Rostfest. Ein kleiner Aufbruch, aus einer sterbenden Stadt noch ein bisschen Leben rauszupressen. Open Air Bühne, Performanecs, DJ, coole Mucke.

 Chapeau den Veranstaltern. Zwei Tage dauert das beeindruckende Geschehen.

Den Rest der Zeit ist der Ort wieder leer. Was könnte man nicht alles sonst noch tun? Ideen gäbs genug.

Aber Menschen mit Visionen werden im Land Sigmund Freuds halt allemal noch eher zum Psychiater geschickt. Schade eigentlich.

Zurück