Paradigmenwechsel – eine Chance?!

Paradigmenwechsel – eine Chance?!

Als allererstes blicken wir in einen Abgrund. In den Abgrund unaufgearbeiteter Vergangenheit.

Vor gar nicht allzu langer Zeit hieß es noch: Lasst uns endlich in Ruhe damit. Wir können das alles schon gar nicht mehr hören. Was geht uns das an, wir waren damals ja noch gar nicht geboren!

Und jetzt? Kommen sie aus den Löchern gekrochen. Dürfen endlich sagen, was sie immer schon mal sagen wollten. Verlieren ihre Masken und brüllen sich in Rage. Geilen sich daran auf, dass hoffentlich endlich was passiert. Dass es mal ordentlich kracht und es „Otto Zukurzgekommen“ denen da oben mal so richtig reinwürgen kann. Natürlich nur aus der Anonymität der Masse versteht sich. Es wird dunkel in Europa. Das Zeitalter der Fische (copyright Ödön von Horvath) scheint sich zu wiederholen.

Soweit die pessimistische Sicht der Dinge.

Aber wie sieht es mit einem halb vollen Glas aus? Die Kanzlerin beispielsweise wiedersteht allen Versuchungen rechtspopulistischer  Anbiederungstendenzen. Anders als viele Politiker mittlerweile fast aller Couleurs. Dafür gebührt ihr Respekt auch wenn man nicht Fan ihrer Partei ist.

Gut, ok, die Bayern können gar nicht anders, als lauthals dem Volk nach dem Maul zu regieren. Nur das sichert ihnen die Macht. Und das ist ja schließlich das Einzige was zählt unter weiß-blauem Himmel. Da muss das „Christsein“ halt erstmal bissel warten.

Aber vielleicht passiert ja etwas ganz Unerwartetes. Vielleicht bilden sich Allianzen jenseits der klassischen Lager, die es ja eh schon lange nicht mehr gibt und die eigentlich nur künstlich am Leben gehalten werden. Vielleicht schließen sich diejenigen zusammen, die den Humanismus nicht schon auf ihrer persönlichen Müllhalde der Geschichte entsorgt haben. Vielleicht erkennt man die Chancen für die Gesellschaft, die solche Ausnahmesituationen immer darstellen.

Die paar Evolutionsbremsen, die sich für das Volk halten, halten wir mit Sicherheit aus.

Jetzt bedarf‘s halt wirklich einmal des vielzitierten „kühlen Kopfes“ und der „ruhigen Hand“ und einen Schulterschluss über Parteigrenzen hinweg. Dann könnten Deutschland und Europa in wenigen Jahren gestärkt aus dieser „Krise“ hervorgehen.

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