Open Air Festival

Open Air Festival

Ist eine Grenzerfahrung, so ein Festival. Ruck Zuck muss alles gehen.

Wenn die Vorband zu spät zum Soundcheck erscheint, wird‘s den Nachfolgern von der Zeit abgezogen. Alles ist in Hektik, nervös. Zeitdruck halt.

Und wenn sich der Himmel, wie‘s halt so ist im Sommer, von hell auf dunkelgrau färbt, steigt der Blutdruck gleich nochmal.

Das Publikum erträgt‘s in stoischer Gelassenheit. Bei Bier, Leberkäs- und Schnitzelsemmeln. Backstage rennt dann trotzdem der Schmäh. Auch wenn der Bayrische Rundfunk nur Limo spendiert. Ein Musikerleben ist halt hart. Manchmal.

Aber nochmal zurück auf Start. Erstmal heißt‘s warten. Man schlendert über das halbleere Festivalgelände. Vorüber an den Getränkeständen, wo sich schon erste Schlangen bilden. Noch ist der Himmel klar und die Hochsommersonne drückt. Die Ruhe vor dem Sturm.

Harry, unser Sänger, muss reichlich Autogramme schreiben. Noch kennen ihn die meisten nur als Mike Preissinger aus „Dahoam is Dahoam“. Aber das wird sich ändern.

Spätestens beim Soundcheck merkt man dann, dass ein Ruck durch die ersten Festivalbesucher, die sich schon mal die besten Plätze sichern, geht.

Der Soundcheck ist kurz, läuft rund, und wir wissen trotzdem alle, dass unter Livebedingungen nachher alles ganz anders sein wird. Senderausfall. Der Gitarrist spielt und hört seine Gitarre kaum. Und der Schlagzeuger hört denn Rest der Truppe fast nicht mehr. Spielt aber trotzdem stoisch sein Set. Blickkontakt übernimmt die Regie. Irgendwie funktioniert‘s dann doch.

Und die mitsingenden und mittanzenden Menschen entschädigen eh für alles. Und das kalte Bier und die Freunde hinterher backstage sowieso. 

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