Kunst im Luxustempel

Kunst im Luxustempel

 

Es ist eine Parallelwelt in der sich russische Oligarchen und diktaturprotegierte Araber die Klinke in die Hand geben.

Das Hotel Bayerischer Hof in München.

Vollverschleierte Frauen über und über mit Prada- und Guccitüten behängt.

Geschmacksverirrte Spätfünfzigerinnen, die das Geld ihrer wie auch immer zu Geld gekommenen Ehemänner der örtlichen Gestaltungschirugie zukommen lassen.

Bunt halt. Und irgendwie lustig.

Und Hofherrin Innegrit Volkert weiß mit dem Zoo bestens umzugehen. Und wie um die seltsame Klientel zu konterkarieren, initiiert sie dann so Events wie den alljährlichen Jazz Sommer.

Eröffnet dieses Jahr mit einer Ausstellung eines langjährigen Freundes, Tibor Bozi.

Bozi, irgendwann im Kofferraum aus Ungarn geflohen, hat sich zu einem der bedeutendsten Fotografen der internationalen Musikszene hochgearbeitet.

Björk, Anthony Kiedis, Mary J Blige, er hatte sie alle.

Und nun hängen sie im Atrium des Luxushotels. Die Vernissage ist ein bisschen ein Veteranentreffen.

Katarina Ehmki, eine Weggefährtin aus lang vergangenen Zeiten, ist für das Jazz-Programm rund ums Jahr zuständig. Und Sunnyi Melles und Bozi zerkugeln sich wohl nicht nur über ihre ungarische Vergangenheit. Es hat gefühlte 100 Grad und der Ausnahmeschlagzeuger Tony Allen, auch schon stattliche 74, heizt ordentlich ein. Die Hitze drückt und man fragt sich wie es wohl den Frauen, die gerade die Luxusmeile Maximilianstrasse leergekauft haben, unter ihren Schleiern so geht.

Rein temperaturmäßig natürlich.

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