1913

1913

Griechenland, Kreta, Elounda Bay und die Zeit, in der Sonne einen Schnelldurchlauf in Geschichte zu erleben. Florian Illies‘ Buch „1913: Der Sommer des Jahrhunderts“ macht’s möglich. Und man versteht rasch, was da am Vorabend des 1. Weltkriegs vor sich ging. Wie die Schicksale Trakls, Kokoschkas, Rilkes, Kafkas, Freuds oder Loos` miteinander verwoben waren. Man begegnet Marcel Proust, Robert Musil oder James Joyce und fasst den kühnen Entschluss, es doch nochmal mit „Ulysses“, dem „Mann ohne Eigenschaften“ oder „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ zu versuchen. Kindle machts möglich. Man wird neugierig auf die faszinierende Else Lasker-Schüler, die beeindruckende Käthe Kollwitz oder die Parade-Hedonistin Alma Mahler-Werfel. Man liest Geschichte und staunt. Über Gottfried Benn, Oswald Spengler oder Arthur Schnitzler. Und freut sich darauf, zurück in München das wiedereröffnete Lehnbachhaus zu besuchen, um Franz Marc, Wassily Kandinsky, August Macke oder Gabriele Münter mit anderen Augen zu sehen. Leider gibt der Ipod nichts von Claude Debussy her. Dafür aber Igor Strawinskys „Le Sacre du Printemps“. Und während man entdeckt, dass Griechischer Wein erstaunlich gut sein kann - wie etwa ein Deka 2009 von Bakis Tsalkos aus Adriani Drama, die Trauben Sauvignon Blanc, Semillon, Ugniblanc, moderate Säure, wenig Eiche - kann man darüber sinnieren, ob sich Hitler und Stalin, Trotzki und Tito je begegnet sind. In Wien, als es eine der wichtigsten Städte der Welt war. Am Ende eines Zeitalters.

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