Deutschland – eine Sommerreise Teil 3

Deutschland – eine Sommerreise Teil 3

Tschuldigung, wo geht's hier zur Alster? Schon ein etwas seltsames Gefühl mit einem drei Meter langen Kanu an einer Straßenkreuzung mitten in Hamburg Eppendorf zu stehen. Ist auch schon eher länger her, dass ich gepaddelt bin. Aber jetzt, durch die Hinterhöfe Hamburgs sozusagen. So ganz nebenbei wird man durchs Rudern die mindestens drei Portionen Lasagne des Vorabends wieder los. Und man kann die Gedanken auf Wanderschaft schicken. Die letzten 10 – 15 Jahre bin ich nach Hamburg immer nur im Flughafen – Business – Flughafen-Modus. Und jetzt seh‘ ich was ich verpasst habe. Da hab‘ ich aber auch den Herrn Gritz noch nicht gekannt. Also, den Eigentümer des Schinackels (= Boot). Und der und seine wunderbare Frau Bettina bringen einem auf ganz relaxte Weise Hanseatisches Lebensgefühl bei. Das gipfelt dann bei einem Sundowner an der Elbe. Strandperle um genau zu sein. Im Sand hocken und auf Containerschiffe starren. Auch so vergeht die Zeit. Allerdings auf sehr angenehme Weise. Hat schon was, eine Stadt, die man vermeintlich zu kennen glaubt, von einer völlig neuen Seite zu sehen. Die Nacht am Gritz‘schen Balkon wird nochmal lang. Und die Abreise nach Berlin verzögert sich. Auch hier völliges Neuland. Und die zweispurige Autobahn ein Albtraum. Bleibt nur zu hoffen, dass Weimar und Hamburg noch nachwirken – entspanntheitstechnisch. Aber irgendwann kommt man ja doch an und wird wieder von geduldig wartenden Freunden begrüßt. Die folgenden zwei Stunden voller Erzählungen über die Zeit der beiden, als sie noch beim „Neuen Deutschland“ als Journalisten gearbeitet haben, sind unbezahlbar und liefern so manchen Denkanstoß. Aber irgendwann kommt Mr. Sandman und macht der Geschichtsbewältigung den Garaus, vorerst…

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