Deutschland – eine Sommerreise Teil 1

Deutschland – eine Sommerreise Teil 1

Einmal Deutschland und zurück mit dem Auto? Klingt jetzt ja erst mal nicht sooo prickelnd. Aber irgendwie hat es sich ergeben und irgendwie bietet‘s die Chance Plätze zu sehen und zu erleben, zu denen man sonst nicht kommt. Und die urlaubsersehnte Entschleunigung stellt sich ganz von alleine ein. Also spätestens beim ersten Stau. Doch dazu später. Also Weimar. So was wie ein Sehnsuchtsort. Weiß gar nicht warum, aber ein Ort an dem sich Goethe, Schiller, Wagner, Herder oder Nietzsche wohlgefühlt haben, hat für mich seit jeher eine magische Anziehungskraft. Gut, Letzterem, also Nietzsche ging‘s in seiner Weimarer Zeit nicht mehr ganz so gut und er hat dort dann auch das Zeitliche gesegnet. Aber trotzdem, oder gerade deshalb zieht es mich da hin. Aber vorher, auf der Strecke liegt Bayreuth. Auch so ein Ort. Kennt man, kommt aber nie hin, zumindest wenn man keine Opernkarten hat. Also ab von der Autobahn, rauf zum Festspielhaus. Lohnt sich wirklich. Vor allem in der Festspielzeit, wenn man früh genug da ist. So zwischen 15.00 und 16.00 Uhr füllt sich der Ort mit einer Mischung aus Freaks, schlechtem Geschmack und Spießigkeit. Ein herrlicher Anblick. Und irgendwann werd‘ ich mir sicher selber in irgendeinem Kostüm den Arsch auf der engen Holzbank plattdrücken. Der Wagner wär‘s mir wert.Weiter geht es nach Weimar. Spätestens jetzt rächt sich die Nachlässigkeit keine Wagner- oder Liszt CDs und keine Goethe- oder Schiller-Hörbücher eingepackt zu haben. Dafür Einheitsbrei aus der Formatradiodose. Lähmend.Und Weimar. Chilliger geht’s nicht. Der Ort erfüllt alle meine Erwartungen. Spröder Ex-DDR-Charme gepaart mit diesem gigantischen Kulturerbe. Durch Buchenwald von den Nazis kontaminiert, aber dennoch, eine Entspanntheit die man suchen muss. Wer‘s nicht glaubt, verbringe einfach einen halben Tag in Goethes Wohnhaus. Schade, dass man sich in dessen herrlichen Garten kein Fläschchen  der Cuvée No 1, Breitengrat 51 aus dem Anbaugebiet Saale Unstrut (ein Gebiet, das es noch zu entdecken gilt) mitbringen kann.  Aber wer weiß, vielleicht fällt mir bis zum nächsten Blog da ja noch was ein…

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