Bayreuth

Bayreuth

Wagner. Bayreuth. Der Fliegende Holländer.

Die Story ist eher banal. Eine blonde Frau in Strapsen und ein angedeuteter Blowjob reichen, um bei den reichlich anwesenden "Altwagnerianer" den wohlig erregenden Schauer der Empörung zu erzeugen! Naja, so ham‘s auch was davon!

Die Luft ist stickig, die Sitze unbequem. Aber alleine die Ouvertüre kündigt Großartiges an. Die Augen geschlossen, dröhnen die Fanfaren wie aus meiner voll hochgefahrenen Bose Box zuhause. Große Oper also. Die Sänger sind fantastisch. Allen voran Ricarda Merbeth als Senta. Die, die zum Schluss sterben darf, damit alles gut wird. Egal, sie macht‘s zügig und konsequent. Was ja bei Wagner nicht immer der Fall ist.

Auch wenn mir nach zwei Stunden die Gräten weh tun, es war jede Minute wert! Dank nochmal an die Freunde, die mir "Normalsterblichen" dieses fantastische Opernerlebnis ermöglicht haben! Und nochmals schönen Gruß an die zahlreichen gerümpften Nasen, denen mein weinroter Anzug noch sehr lange in Erinnerung bleiben möge!

Tag zwei dann Besuch bei Wagners am Bayreuther Friedhof. Wieland und Wolfgang. Und Winifred muss der Ordnung halber auch aufgezählt werden. Aber über die Wagners und ihr seltsames Verhältnis zum Nationalen wird hierorts vielleicht ein andermal geschrieben.

Und dann natürlich Franz Liszt. Ungarn und Burgenland wetteifern mit Kränzen, Tafeln und Nationalfarben um den ersten Superstar der Musikgeschichte. Absurd. Aber ihm ist es egal. Und mir eigentlich auch.

Kurz noch bei Jean Paul vorbei geschaut. Und gelobt, sobald es die Zeit zulässt, mal wieder was von ihm zu lesen!

Und dann noch ein Abstecher nach Bamberg. Passt zu diesem wunderbaren Sommerwochenende. Und dazu noch die in Aussicht gestellten Opernkarten für 2015 und die Bestätigung, dass Wein aus Franken einen ziemlichen Sprung nach vorne gemacht hat . Gut, ist jetzt nicht so ganz neu. Aber die Scheurebe vom Stahl ist schon eine Klasse für sich. Dazu den Holländer und ein Sommerabend kann was ganz Feines werden!

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